Erfahrungsbericht über den Kauf, die Haltung und die Erziehung Deutscher Doggen

Notfälle

Im folgenden werden einige Situationen angeführt, in denen rasches Handeln notwendig ist. Obwohl in allen Fällen unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden muss, sollen hier einige Anhaltspunkte für die Erste Hilfe und für den Transport zum Arzt gegeben werden.

Maßnahmen zur Ersten Hilfe

Bevor wir an dieser Stelle auf verschiedene Situationen eingehen werden, möchte ich hier noch den generellen Ablauf zur Ersten Hilfe geben:

  • die Atemwege freilegen, notfalls den Hund künstlich beatmen,
  • den Herzstillstand behandeln, – größere Blutungen stoppen, – Wunden schützen,
  • den Hund warm halten,
  • ihn nicht unnötig bewegen.

Wenn man den Tierarzt anruft, sollte man ihm das Problem schildern. Er kann Ratschläge für den Transport geben.

Hausapotheke / Das Erste-Hilfe-Kästchen für den Hund: Es empfiehlt sich für jeden Hundehalter, in einem Kästchen griffbereit zu haben: Thermometer, Verbandmull, Watte, Binden (2 und 4 cm breit), Heftpflaster, 70%igen Alkohol, 3%iges Wasserstoffsuperoxid, Insektenspray. Ebenso können sich bestimmte Dinge, die man normalerweise im Haushalt hat, als nützlich erweisen: Schnur, Schere, Decke, Handtücher, Nagelzange, Pinzette, Zeitung, milde Seife, Vaseline, Natron

Verschiedene Notfall-Situationen

Tiefe Bewusstlosigkeit kann zahlreiche Ursachen haben und z. B. Folge eines elektrischen Schlags, eines Verkehrsunfalls, einer Vergiftung, eines Hitzschlags u. a. sein. Man muss unverzüglich tierärztlichen Rat einholen. Lebenszeichen sind Atmung, Lidreflexe (kann man durch Fingerauflegen feststellen) und Puls. Wenn Urin und Fäkalien ausgeschieden werden und die Körpertemperatur erheblich unter dem Normalwert liegt, können dies Zeichen für den eingetretenen Tod sein.
Kurzhaarige Hunde sind sehr kälteempfindlich, besonders im Bereich der Ballen, des Skrotums, der Ohren (besonders Rassen mit langen Hängeohren) und der Schwanzspitze. Behandlung: Man wärmt die erfrorene Partie, indem man sie kräftig mit einem Handtuch reibt, oder mit warmem Wasser. Man kann auch einen Fön nehmen, dessen Temperatur durchaus höher als die Körpertemperatur sein darf. Die betroffenen Stellen streicht man mit einer schützenden Salbe ein. Um den Hund vor nachfolgenden Verletzungen durch Kratzen oder Knabbern zu schützen, legt man ihm einen Verband oder eine Halskrause an. Wenn das Tier völlig durchgefroren ist, taucht man es in ein warmes Bad (40 °C) und massiert die schmerzenden Partien. Man trocknet es gut mit Handtüchern und mit einem Fön und wickelt es in eine warme Decke.
Er trifft den Hund zuweilen tödlich, wenn er sich zu lange an einem Ort aufhalten muss, wo es sehr heiß ist, z. B. in einem der Sonne ausgesetzten Auto mit geschlossenen Fenstern. Symptome: starkes Hecheln, deutlich erhöhte Körpertemperatur, starrer ängstlicher Ausdruck. Wenn man nicht schnell etwas unternimmt, kann der Hund bewusstlos werden und sterben. Behandlung: Der Hund muss sofort in eine kühle Umgebung gebracht und mit kaltem Wasser besprüht werden oder nasse Umschläge bekommen. Wenn er bei Bewusstsein ist, gibt man ihm kleine Schlucke starken Kaffee oder Wasser (wenn vorhanden: mit Kochsalz) zu trinken. Der Hund sollte dann so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden.
Schockzustand: Starke Verbrennungen, heftiger Durchfall, Verkehrsunfälle, innere Blutungen, Herzanfälle, all das kann bei einem Hund zu einem Schockzustand führen. Der Organismus versucht diesem Zustand entgegenzuwirken, indem er das Blutvolumen im Kreislaufsystem vermindert, d. h., Herz- und Atemrhythmus werden gesteigert und die peripheren Gefäße zusammengezogen, damit ein Maximum an Blut die wichtigsten Organe, vor allem das Gehirn, versorgt. Symptome: Kälte der Gliedmaßen und der Haut, schneller, aber flacher Puls; der Atemrhythmus steigt, die Pupille ist erweitert, die Augen sind starr; die Schleimhäute (Zahn- fleisch, Bindehaut) sind blass. Der Hund kann schließlich bewusstlos werden, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Behandlung: Soweit möglich, sollte man die Ursachen beseitigen. Wenn nötig, sollte man das Herz massieren. Die Körpertemperatur erhöht man mit Hilfe von Decken und einer Wärmflasche (40 °C). Man legt den Hund auf eine geneigte Ebene, und zwar mit dem Kopf nach unten, damit das Gehirn möglichst stark durchblutet wird. Notfalls beatmet man das Tier künstlich. Ist der Hund bei Bewusstsein, löst man in 1 l Wasser einen halben Teelöffel Salz und einen Teelöffel Natron auf und flößt ihm kleine Mengen dieser Flüssigkeit ein. Das Tier muss unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden.
Reisen ist oft kein Vergnügen für ein Tier. Es kann seekrank, luftkrank oder allgemein reisekrank werden. Die Umstellung auf die Transportbedingungen (z. B. die Versandkiste) ist oft mit physischen und psychischen Belastungen verbunden. Das Tier reagiert sensibel auf Temperatur- und Höhenveränderungen und hat manchmal Angst vor Unbekanntem. Ein Tierarzt kann individuell beraten, wie man sich mit seinem Hund auf Reisen verhalten sollte. Behandlung: Wird der Hund beim Autofahren reisekrank oder ist zu aufgeregt, lässt man sich vom Tierarzt ein Mittel gegen Reisekrankheit oder ein geeignetes Beruhigungsmittel verschreiben. Während der Reise muss der Hund zu trinken bekommen, und man sollte ausreichende Pausen einlegen, damit der Hund ins Freie kommt und ein bisschen laufen kann.
 
Beim Spielen kann ein Hund aus Unachtsamkeit viele unverdauliche Dinge verschlucken, z. B. Knochen, einen Gummiball, Angelhaken, Nadeln, Fäden, Gummiringe u. a. Symptome: Sie hängen davon ab, wo sich diese unerwünschten Dinge befinden. Im Fang (z. B. ein am Gaumen befindlicher Knochen): Der Hund kratzt sich und reibt den Kopf, um den störenden Gegenstand zu entfernen, und er speichelt unaufhörlich. In der Speiseröhre: Er würgt und versucht, sich zu erbrechen, wobei er eine Art Schaum auswerfen kann. Im Magen und Darm: Wenn man nicht beobachtet hat, dass der Hund einen Fremdkörper verschluckt hat, wird man oft erst sehr spät auf entsprechende Anzeichen aufmerksam, d. h., man muss dann sehr schnell etwas unternehmen. Behandlung: Beobachtet man, dass der Hund einen Fremdkörper aufnimmt, so kann man ihn, wenn man sehr schnell eingreift, noch aus der Mundhöhle entfernen. Ebenso kann man versuchen, einen Fremdkörper, der sich in der Mundhöhle festgesetzt hat, zu entfernen, bevor er verschluckt wird. In allen anderen Fällen muss man unverzüglich tierärztlichen Rat einholen. Der Tierarzt wird dann je nach Lage des Falls entscheiden, ob der Fremdkörper chirurgisch oder auf andere Art entfernt werden soll.
Insektenstiche (von Bienen, Wespen u. a.) sind sehr schmerzhaft. Man kann versuchen, vorsichtig den Stachel herauszuziehen, indem man die geschwollene Partie zusammendrückt und den Stachel mit einer Pinzette entfernt. Bienenstacheln, die mit winzigen Häkchen versehen sind, sind sehr schwer herauszuziehen. Um den Schmerz zu lindern, kann man Kompressen mit kaltem Wasser oder Eis machen. Schwillt der Stich überdurchschnittlich an oder stellen sich z. B. Atembeschwerden ein, so können dies Anzeichen für eine Allergie sein.
Vergiftungen kommen bei Hunden sehr viel seltener vor, als allgemein angenommen wird. Meist ist es schwierig, eine Vergiftung eindeutig nachzuweisen. Dies ist nur möglich, wenn die Giftaufnahme tatsächlich beobachtet wurde, das Gift eindeutig festgestellt worden ist und klinische Erscheinung und Symptome für ein bestimmtes Gift übereinstimmen. Entsprechend der Vielzahl der Giftquellen sind auch die Symptome vielfältig. Hat ein Hund tatsächlich einmal Gift zu sich genommen, sollte man vor allem die Giftquelle ausschalten und unverzüglich mit dem Tier einen Tierarzt aufsuchen, der entscheidet, ob es sinnvoll ist, je nach verstrichener Zeit, ein Erbrechen herbeizuführen, den Magen zu spülen, abzuführen oder andere Maßnahmen zu ergreifen. Allgemeine Ratschläge, wie z. B. dem Hund Milch oder Öl einzuflößen, können nicht gegeben werden, da diese sogenannten Hausmittel oft mehr schaden als nützen.
 
Verkehrsunfälle und Stürze: Bei Verkehrsunfällen und Stürzen kann es zu inneren Verletzungen und Blutungen kommen, die nicht sofort erkennbar sind. Der Hund sollte daher immer äußerst vorsichtig und unter möglichst wenig Erschütterungen transportiert werden. Bei einem großen Tier bittet man zwei oder drei Personen um Hilfe. Man legt es auf eine Decke oder auf ein Brett und bringt es so schnell wie möglich zum Tierarzt. Notfalls muss man es künstlich beatmen.