Hund und Greis
Der letzte Gefährte für den Lebensabend
Oft ist der Hund für alte Menschen nicht nur der letzte, sondern auch der einzige Gefährte. Wenn sie sehr zurückgezogen in der Großstadt leben und vielleicht schon ein wenig menschenscheu geworden sind, kann ein Hund lebenserhaltend sein, denn er bedeutet für sie eine Aufgabe. Sie sind gezwungen, ihn zu füttern, mit ihm regelmäßig auszugehen oder Spaziergänge zu machen, die sie sonst nicht mehr unternehmen würden. Da Hundebesitzer gemeinsame Interessen haben, sprechen sie miteinander. So lernen sich Menschen kennen, die sich sicherlich sonst nie angesprochen hätten.
Ein Hund kann aber auch Abwechslung in das Leben miteinander alt gewordener Menschen bringen, das oft sonst nach einem starren Schema ablaufen würde. Der Hund verlangt seinen Teil und bewirkt eine Änderung mancher Gewohnheit, die belastend und sinnlos geworden ist.
Alte Menschen, die fast hilflos sind, die gepflegt werden müssen oder im Rollstuhl leben, sollten keinen Hund neben sich verkümmern lassen. Es wäre für sie und für den Hund nur eine Belastung und eine Qual. Den langjährigen Gefährten darf man andererseits einem alten Menschen, der hinfällig geworden ist, nicht gegen seinen Willen wegnehmen. Ältere Menschen sollten sich rechtzeitig überlegen, was mit ihrem Hund geschehen soll, wenn sie nicht mehr für ihn sorgen können.