Futter
Ein großer Hund braucht viel Futter. Das sollte man beim Kauf einer Dogge unbedingt beachten. Und das kostet bei verantwortungsvoller und artgerechter Fütterung Geld!
„Am Fressen des Welpen darf nicht gespart werden. Wer hier spart, der spart am falschen Platz.“ (alte Züchterweisheit)
Die Menge machts
Dabei scheiden sich die Geister, wie gefüttert werden soll. Meine Dogge wurde bis zum Kauf vom Züchter mit Fleisch und Mineralstoffzugaben gefüttert. Bei einer Untersuchung (Röntgenaufnahmen des Bewegungsapparates) durch den Tierarzt nach dem Kauf wurde festgestellt, dass der Hund starke Deformationen und Entzündungen bei den Gelenken hatte (war von außen nicht feststellbar, er hinkte manchmal nur ein wenig). Der Tierarzt war nicht sicher, ob der Hund je ganz gesund werden würde, und riet mir, ihn zurückzugeben. Da ich dies nicht übers Herz brachte , fütterte ich auf Anraten des Tierarztes nur mehr hochwertiges Trockenfutter und zusätzliche Mineralstoff- und Vitaminbeigaben. Und heute ist der Hund gesund. Die Entzündungen der Knochen sind verschwunden.
Fleisch oder Trockenfutter
Nach dem Kauf hatte ich bei der Umstellung von Fleisch auf Trockenfutter große Schwierigkeiten. Der Hund verweigerte das Trockenfutter, und fraß manchmal einige Tage gar nichts. Nur wenn ich ihm die Futterschüssel hielt, war er zu bewegen, ein bisschen zu fressen. Erst als ich ihm pro Tag eine halbe Dose Fertigfutter auf Fleischbasis untermischte, begann er zu fressen.
Und heute? Im Alter von 1 Jahr frisst er fast die doppelte Menge von dem, was er entsprechend dem Futtermittelhersteller benötigen würde. 2,4 kg Trockenfutter braucht er zur Zeit jeden Tag. Und das bei keinem Gramm Übergewicht. Man muss daher pro Tag für den Junghund etwa EUR 10,- für das Futter einplanen. Der ältere Hund braucht nicht mehr das hochwertige Futter, und die Kosten werden sich etwas reduzieren.
Frisches Wasser
Frisches Wasser sollte die Dogge immer haben. Sie braucht Unmengen davon. Mein Hund säuft jeden Tag etwa 5 bis 7 Liter.
Fressplatz
Der Fressplatz sollte in einer ruhigen Ecke sein. Die Dogge braucht Ruhe beim Fressen. Mein Hund fühlt sich beim Fressen sogar durch die Katzen gestört, mit denen er sich sonst ausgezeichnet versteht. Wenn die Katzen kommen, geht er einfach und frisst nicht mehr weiter. Der Fressplatz sollte auch mit alten Teppichen ausgelegt sein. Denn eine Dogge frisst nicht nach Knigge. Beim Saufen spritzt das Wasser nach allen Seiten, und auch das Futter verschwindet nicht nur im Maul. Eine ausgiebige Reinigung des Fressplatzes nach der Fütterung ist unerlässlich. Die Futterschüssel sollte etwas erhöht stehen, um dem Hund das Fressen zu erleichtern und Gelenkschäden vorzubeugen.
Fütterungszeiten
Da mein Hund nach dem Kauf fast nichts gefressen hat, war seine Fütterschüssel einen ganzen Tag voll, und er konnte fressen wann er wollte. Mit der Zeit stellte sich jedoch ein bestimmter Fressrhythmus ein, der jetzt (der Hund ist ein Jahr) so ausschaut: Nach dem Morgenspaziergang relativ wenig (etwa 1/4 des Tagespensums). Nach dem Nachmittagsspaziergang etwa 1/3, und den Rest nach dem Nachtspaziergang vor dem Schlafengehen.
Kein Platz am Tisch
Der Hund sollte so erzogen werden, dass er während der Mahlzeiten der Familie nicht beim Esstisch liegt. Und er sollte auf keinen Fall (auch nicht ein einziges Mal!) bei Tisch etwas bekommen. Denn dann wird er ein Fechter. Und er fängt zu speicheln an. Und das ist bei einem Hund, der mit dem Kopf über den Tisch schaut, sehr unangenehm. Je früher man anfängt, ihn vom Tisch fernzuhalten, desto besser! Auch zwischendurch füttern sollte man unbedingt vermeiden, da die Dogge sonst immer speichelt und Kleider und Möbel verunreinigt. Nur wenn sie beim Abrichten brav war, kann man zwischendurch Leckerli verabreichen.
Nach dem Essen ruhen
Nach dem Fressen braucht die Dogge unbedingt Ruhe. Mindestens 2 Stunden will sie dann schlafen. Sie sollte nach dem Fressen auf keinen Fall gehetzt werden, da Doggen sehr leicht Magendrehungen bekommen und nur durch eine schnelle Notoperation gerettet werden können.
Sollte Ihr Hund in der Küche Fleisch stehlen – das soll ja vorkommen – oder sonst überall versuchen an Lebensmittel heranzukommen, so drehen Sie einige Wurststücke in mildem Pfeffer oder Paprika, und verlieren sie diese ganz zufällig neben dem Hund. Er wird schnell merken, dass solche Häppchen nicht allzu gut schmecken, und seine Unart bald darauf ablegen.
Leckerlis
Leckerlis bei der Erziehung: Diese sollten nicht in Unmengen verabreicht werden, und sind auf jeden Fall dem täglichen Futternährwert zuzurechnen. Auf keinen Fall Süßigkeiten wie Schokolade, Schnitten und dergleichen füttern. Bei meinem Hund haben sich Hundebiskotten bestens bewährt. Aber auch Trockenfutter kann genommen werden.
Obst
Mein Hund frisst sehr gerne Bananen und Äpfel. Bananen wegen ihres hohen Phosphorgehaltes aber nur 2 bis 3 Stück je Woche füttern.
Fütterung des erwachsenen Hundes
Wenn der Hund ein Jahr alt ist, bekommt er nur mehr eine Mahlzeit. Die Futterration muss in der Menge verabreicht werden, die innerhalb einer halben Stunde verzehrt wird. Bleibt ein Rest über, war es zuviel, und das Futter muss reduziert werden. Neben dem Trockenfutter bietet sich als Abwechslung Reis an, den man in Kalbsknochensuppe abkocht. Eine tägliche Kalkbeigabe und Mineralstoffzugabe ist ebenfalls wichtig. Kalk- und Mineralstoffe bekommt man in den Zoo- und Futtermittelhandlungen oder beim Tierarzt. Ansonsten kann dem Futter wechselweise Topfen, Honig sowie ab und zu ein Ei, eine Banane oder geriebene Karotten beigemischt werden. Im Winter kann dem Junghund ein Löffel Lebertran täglich nicht schaden.
Von der Frischfleischfütterung ist man in den letzten Jahren ganz abgekommen, zumal seit bekannt ist, dass durch rohes Schweinefleisch die Aujeszkysche Krankheit entstehen kann. Gegen Pansen und Blättermagen (Rind) ist nichts einzuwenden. Zum Ausgleich für die mangelnde Beanspruchung des Kiefers beim Trockenfutter gibt man dem Hund ein- bis zweimal wöchentlich einen Kalbsknochen. Eine erhöhte Knochengabe sollte vermieden werden, da Verdauungsstörungen die Folge sein können. Der Hund soll sich immer hungrig auf seinen Napf stürzen. Tut er das nicht, sondern schnüffelt lustlos und fischt sich mit langen Zähnen Happen heraus, muss der Napf unbedingt sofort wieder verschwinden. Auf keinen Fall darf er durch Streicheln oder Streitigmachen zum Fressen animiert werden. Aufpassen heißt es, wenn man es mit einem Vielfrass zu tun hat. Der würde sich die doppelte Portion einverleiben, die ihm zusteht! Ein überfütterter Hund ist nicht nur ein unschöner Anblick, er kann auch Gesundheits- und Wachstumsstörungen davontragen, und sein Wohlbefinden leidet erheblich.
Futtermenge
Als Faustregel gilt: Die Futtermenge beträgt 2% der Futtertrockensubstanz bezogen auf das Körpergewicht. D.h. eine 4 kg schwere Katze benötigt täglich ca. 300g Dosenfutter oder 80g Trockenfutter. Ein 20 kg schwerer Hund 300g Trockenfutter, 1,2 kg Dosenfutter oder 400g Dosenfutter und 200g Flocken. Je kleiner das Tier, desto höher ist die Futtermenge im Vergleich zum Körpergewicht. Bei Trockenfütterung ist der Wasserbedarf erhöht, daher muss frisches Trinkwasser jederzeit zur Verfügung stehen. Der Flüssigkeitsbedarf je kg Körpergewicht beträgt 30-50 ml, wobei bei Dosenfutter bereits 80% davon durch das Futter abgedeckt sind.
Ein Beispiel: Der Speiseplan für die Dogge Nero ab dem ersten Lebensjahr
- Grundfutter: Trockenfutter mit Bierhefezugabe (1 Teelöffel täglich)
- wechseln mit gekochten Kuddelflecken oder gekochtem Rinderherz (1 bis 2 Mal je Woche)
- fallweise (1 bis 2 Mal je Woche) als Futterzugabe: 1 Paket Topfen (mager), frische Eier, Bananen, Reis, ungesalzene Nudeln, Rindssuppe, Gemüse
- im Winter: täglich 1 Teelöffel Leaton oder Biovital oder Lebertran
- Kalbsknochen nur fallweise (1 Mal je Woche), ansonsten zum Kauen getrocknete Ochsensehnen.