Atlantis verabschiedet sich von Nero
Den Vormittag Spaziergang müssen wir abbrechen, da es Nero so schlecht geht. Zu Mittag dann ein schwerer Herzanfall von Nero, es ist nicht mehr zu helfen. Wir können nicht mehr helfen. In meinen Armen tritt er seine Reise über die Regenbogenbrücke an.
Ich bin tief traurig, bin in ein tiefes Loch gefallen, alles ist grau um mich. Nero, mein Traumhund lebt nicht mehr. Welch schöne Jahre haben wir gemeinsam verbracht, und jetzt muss er so jung sterben. Doch dann spüre ich die Augen von Atlantis. Sie steht da, schaut mich an, spürt meine Verzweiflung, drängt sich ganz zart an mich. Mein Mädchen, die beste Freundin von Nero, das so viel von ihm gelernt hat. Sie soll es jetzt besonders schön haben.
Ich nehme die Leine und wir machen einen Spaziergang, überall dort hin, wohin wir sonst immer gegangen sind. Ich weiß nicht, welches Wetter an diesem Tag ist, ich weiß nicht wen wir getroffen haben, meine Gedanken sind bei Nero. Hinter jedem Baum, im Wald, auf der Wiese, überall meine ich, ihn zu sehen. Ihn, der in den letzten Jahren kaum einmal nicht neben mir war. Auch Atlantis ist heute anders. Sie ist immer dicht neben mir, läuft nicht wie so üblich über die Wiesen, geht nicht in den Wald. Auch ihr geht Nero ab. Immer wieder bleibt sie stehen, schaut zurück, wo ist Nero, warum kommt er nicht? Sie kennt genau die Stellen, die er immer markiert hat, läuft hin, schnuppert. Sie wird ihn wohl erst auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke wieder sehen.
Wir treffen Yuppi, einen Goldie, mit dem Atlantis normalerweise wild herumtobt, heute schaut sie ihn nicht einmal an. Sie steht nur neben mir und schaut mich an. Ob sie versteht, was geschehen ist, kann ein Hund trauern? Ich bin überzeugt davon, dass es da noch viel zu erforschen gibt, und wir Menschen die Tiere als Lebewesen neben uns respektvoll behandeln sollten.